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Easyjet: Klischee ade!


Mehr Passagiere pro Flugzeug, weniger Kerosin verbrauchen und Zeit sparen – bei Easyjet steht Effizienz im Mittelpunkt. Um ihre Ziele zu erreichen, agiert die Airline oft innovativ. Pionierarbeit leistet sie auch in Sachen Gleichberechtigung: Eine Initiative soll helfen, mehr Pilotinnen zu rekrutieren.

"Ein einmaliges Erlebnis"

„Good afternoon passengers. This is your captain speaking“: Wenn es nach Easyjet geht, ertönt diese Ansage noch zu selten mit weiblicher Stimme. Deshalb gründete die britische Airline die Amy Johnson Initiative. „Bei Easyjet sind alle fest entschlossen, etwas gegen das geschlechtsbezogene Ungleichgewicht in unserer Piloten-Community zu unternehmen“, sagte Johan Lundgren, Geschäftsführer der Airline, als er die Kampagne 2015 startete. Ziel ist es, bis 2020 den Anteil neu eingetretener Pilotinnen bei Easyjet von aktuell 13 auf zwanzig Prozent zu steigern. „Ich bin wirklich froh, dass wir in den letzten vier Jahren so viele Frauen für das Cockpit gewonnen haben und auf dem besten Weg sind, unser Ziel zu erreichen“, so Lundgren zum aktuellen Zwischenstand. 2015 beschäftigte die Airline noch 128 weibliche Flugzeugführerinnen, heute sind es 222. „Da sich unter den 1.500 in Deutschland stationierten Mitarbeitern einige Co-Pilotinnen und Flugkapitäninnen befinden, stehen die Chancen auch für Passagiere in Stuttgart nicht schlecht, beim nächsten Flug von einer weiblichen Cockpit-Stimme begrüßt zu werden“, sagt Stephan Erler, Countrymanager in Deutschland.

In der Amy Johnson Initiative nimmt Easyjet eine Szene aus dem Kinofilm „Catch me if you can“ auf die Schippe. Im Original spielt Leonardo di Caprio den Kapitän. Easyjet dreht die Geschlechterrolle um und ersetzt die Darsteller durch Kinder – mit Nachwuchspilotin in der Mitte.
Volle Lotte neue Flotte
Mithilfe der sogenannten Amy Johnson Initiative soll zukünftig der Frauenanteil in der Piloten-Community größer werden.

Aber nicht nur hinsichtlich der Gleichberechtigung von Männern und Frauen schreibt sich Easyjet faire Verhältnisse auf die Fahnen. Insgesamt beschäftigt die britische Firma über 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alle sind mit lokalen Verträgen in neun unterschiedlichen Ländern Europas angestellt und werden nach den jeweils geltenden Tarifverträgen bezahlt. Das sei zwar teurer als der Ansatz einiger Konkurrenten, die ihre Crews komplett in einem Land anmelden, aber Easyjet wolle ein attraktiver Arbeitgeber sein, so die Unternehmensführung.

In Deutschland ist der Anteil von Easyjet-Passagieren nach der Insolvenz der Airberlin stark gestiegen. Die Briten übernahmen geleaste Flugzeuge, Mitarbeiter und Slots an den beiden Flughäfen in der deutschen Hauptstadt. Auch am STR sind seitdem wesentlich mehr Maschinen mit der markanten orangenen Heckflosse zu sehen. 2018 reisten rund 700.000 Passagiere mit Easyjet über den Landesairport. Wer mit der Airline unterwegs ist, sitzt ausschließlich in Maschinen der Airbusfamilie – 317 Flugzeuge sind aktuell unterwegs. Neu bestellt werden hauptsächlich die effizienten Jets des Typs A320neo. Zwanzig sind schon in der Flotte, bis Ende 2022 sollen es hundert sein. Mit sogenannten CFM LEAP-1A-Triebwerken und Wingtip Sharklets ausgestattet, sparen sie rund 15 Prozent Kerosin gegenüber vergleichbaren Mustern.

Hybrides und elektrisches Fliegen

Geht es nach Easyjet, sollen Triebwerke zukünftig noch effizienter werden. Deshalb kooperieren die Briten seit 2019 mit dem Technologieunternehmen Derwent Aviation. Die Firma arbeitet daran, den Wirkungsgrad von Kompressoren zu verbessern. Ein sogenannter Dual Drive Booster soll dabei helfen. Ähnlich wie bei Plug-in-Hybridfahrzeugen wird es außerdem zukünftig möglich sein, einen Teil der benötigten Energie elektrisch bereitzustellen. „Wir sind uns bewusst, dass die CO2-Emissionen aus dem Flugverkehr zum Klimawandel beitragen, und dass wir die Verantwortung dafür tragen, die Auswirkungen unserer Flüge zu minimieren“, sagt Lundgren. Deshalb kooperiert Easyjet auch mit dem US-Start-up-Unternehmen Wright Electric. Aktuell laufen dort die Arbeiten an einem Elektroantrieb, der ein neunsitziges Flugzeug abheben lässt. Ein Prototyp soll bereits 2019 auf Probeflug gehen. Eine Maschine mit zwei Sitzen ist schon im Einsatz.

Elektrisch fliegen ist das Ziel: Easyjet will schon 2019 auf Kurzstrecken ein neunsitziges Elektroflugzeug testen. In zwanzig Jahren sollen dann hundert Passagiere mit einem Modell unterwegs sein, das so ähnlich aussehen könnte wie auf dieser Visualisierung.
Easyjet am STR

Von Stuttgart fliegt Easyjet unter anderem nach Berlin, London, Edinburgh, Palma de Mallorca, Mailand, Porto und Venedig. Mehr Infos gibt es unter: stuttgart-airport.com in der Rubrik Flugplan und unter easyjet.com.


  • Region STR
  • Simon Kirchgeßner
  • 01/19