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Retirement Flight: Cheers to 55 years!


Lilafarbene Blumenkette, federbestückter Haarreif und goldenes Perlendiadem: Die typische Uniform einer Flugbegleiterin im Dienst sieht anders aus. Doch ist heute kein regulärer Arbeitstag für Lynda Lloyd. Nach 55 Jahren startet sie ein letztes Mal als Mitarbeiterin der Delta Air Lines vor ihrer Rente – mit dem Flug DL117 vom Stuttgarter Airport zurück nach Atlanta.

Es ist kurz vor neun Uhr: Draußen auf Position neun wird die Maschine für den Abflug startklar gemacht, während im Gate 109 die Passagiere eintrudeln. Auch die Crew kommt an – außer Lynda Lloyd. In ihren Händen halten ihre Kolleginnen und Kollegen Rosen und Geschenke.

In der Business Class, die Lynda Lloyd bei ihrem letzten Dienstflug betreut, hängen sie Girlanden und Schilder mit den Schriftzügen „Happy Retirement!“ oder „Cheers to 55 years!“ auf. Währenddessen trifft auch die 76-Jährige am Gate der Airline ein – nichts ahnend von den Vorbereitungen. „Ich kann es noch gar nicht glauben, dass heute mein letzter Arbeitstag ist. Ich bin so aufgeregt“, sagt sie mit strahlendem Lächeln und glänzenden Augen.

„Im April 1964 habe ich bei Delta Air Lines angefangen. In all den Jahren kam es mir nie in den Sinn, einen anderen Beruf auszuüben oder gar die Airline zu wechseln“, sagt sie. Auf der Fluggastbrücke macht sie noch einmal Halt und schaut zurück auf die Fassade des Stuttgarter Airports. „In Deutschland habe ich meinen Mann während eines Zwischenstopps 1984 kennengelernt“, erzählt Lynda Lloyd. „Deshalb spreche ich auch ein wenig Deutsch. Wir wohnen jetzt zusammen in Marietta bei Atlanta.“

Gehen, wenn es am schönsten ist: Die 76-jährige Delta-Flugbegleitern Lynda Lloyd an ihrem letzten Arbeitstag am STR.
Unvergessliche Momente mit Elvis

Als sie das Flugzeug betritt, wird sie von der Crew beglückwünscht und umarmt. „Euch werde ich am meisten vermissen“, sagt die US-Amerikanerin. Im Passagierraum der Business Class angekommen, bemerkt sie die Dekoration und ruft: „Wie schön!“ Diesen Tag werde sie nie vergessen …

… ebenso wenig wie die Begegnung mit Elvis Presley. „Das war mein absolutes Highlight! Auf einem Flug von Las Vegas nach Atlanta fragte er mich, ob ich mich zu ihm setzen wolle“, schwelgt die 76-Jährige in Erinnerungen. „Damals waren wir beide noch so jung. Er erzählte mir alles darüber, wie er Priscilla kennengelernt hat, und verriet mir sogar, dass er ihr schon bald einen Heiratsantrag machen werde.“

Alles andere als Ruhestand

Es ist kurz vor halb elf, in wenigen Minuten macht sich die Boeing 767-400 wieder auf den Rückweg nach Atlanta. Ein etwa zehnstündiger Flug steht Lynda Lloyd bevor und mit der Landung auch ein neues Kapitel in ihrem Leben. „Das wird aber alles andere als ein Ruhestand. Mit meinem Mann werde ich noch sehr viel reisen, dieses Mal auf dem Platz des Passagiers“, berichtet sie von ihren Plänen. Ihr nächster Stop? Neuseeland.

Mit herzlicher Umarmung: „Lynda Lloyd ist eine von Deltas Besten: professionell, engagiert und einfach liebenswürdig“, sagt Daniela Coveli (rechts), Service Operations Managerin der Delta-Station am STR.
Transatlantische Erfolgsgeschichte

Seit 33 Jahren verbindet Delta Air Lines die baden-württembergische Landeshauptstadt mit Nordamerika. Die erste Maschine hob im April 1986 am STR ab – zunächst noch mit einer Lockheed L-1011 Tristar. Ein Ende der transatlantischen Erfolgsgeschichte ist nicht in Sicht. Eine Boeing 767-400 fliegt jeden Morgen von Stuttgart nach Atlanta im Bundesstaat Georgia. Sie startet um 10.50 Uhr und landet rund zehn Stunden später. Weitere Informationen stehen auf der Homepage unter delta.com.


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  • Christine Dachs
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