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Öffis: Früher, günstiger und schneller


Grund zur Freude haben bald alle, die in Stuttgart und Umgebung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind: Das Tarifzonen-System wird ab April 2019 von 52 auf fünf Zonen reduziert. Dadurch werden viele Fahrkarten günstiger.

Eine weitere Optimierung ist schon Realität: Der erste Zug fährt jetzt eher als bisher zum Airport. „Mit der neuen S-Bahn-Frühanbindung können seit Anfang Dezember viele Geschäftsreisende den ersten Flieger erreichen“, sagt Dr. Nicola Schelling vom Verband Region Stuttgart. „Weiter schaffen wir damit ein attraktives Angebot für die vielen Beschäftigten hier vor Ort.“ Mit höchstens einem Umstieg kommen Fahrgäste aus Plochingen, Herrenberg, Schorndorf, Backnang, Marbach, Bietigheim-Bissingen und Weil der Stadt mit der S-Bahn um 4:57 Uhr am Flughafen an.

„Wir sind schon heute der bestangebundene Standort in Baden-Württemberg. Trotzdem arbeiten wir weiter daran, dass die Erreichbarkeit des Airports ständig optimiert wird“, sagt Walter Schoefer, Sprecher der Geschäftsführung der Flughafen Stuttgart GmbH. Neben dem S-Bahn-Anschluss wurde auch der Takt der Relex-Expressbuslinie zum Dezember verbessert. Die blauen Busse starten jetzt nachmittags jede halbe Stunde und damit fast doppelt so häufig wie bisher. Sie bringen Fahrgäste aus Leonberg und aus Kirchheim unter Teck mit wenigen Zwischenhalten direkt an den Airport. Für guten Service während der Reise ist dabei gesorgt: Es gibt extra Stauraum für Reisegepäck, Klapptische und WLAN an Bord.

Interview: Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling
Dr. Nicola Schelling ist als Regionaldirektorin des Verbands Region Stuttgart unter anderem für das regionale S-Bahn-Angebot zuständig.

Frau Dr. Schelling, ab Dezember wird die Anbindung zum Flughafen noch besser. Was wird sich konkret ändern?

Die beste Nachricht für Berufspendler und Fluggäste, die unter der Woche den Früh-Flieger erreichen müssen: Wir lassen auch die S-Bahn zum Flughafen früher fahren. Sie kommt nach dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember bereits um 4.57 Uhr dort an. Eine weitere Verbesserung im ÖPNV bringt der erweiterte Halbstundentakt bei den regionalen Expressbussen. Mit der X10 und der X60 kann man also nicht nur morgens zwischen 6.30 und 8.30 Uhr, sondern nun auch nachmittags zwischen 14 und 19 Uhr alle halbe Stunde Kirchheim unter Teck bzw. Leonberg erreichen. Das gilt natürlich auch in jeweils umgekehrter Fahrtrichtung. 

Was war der Anlass für die Verbesserung der Airport-Anbindung?

Wir stellen als Aufgabenträger die Entwicklung unserer regionalen ÖPNV-Angebote regelmäßig auf den Prüfstand. Wie werden die S-Bahn und die regionalen Expressbusse angenommen? Wo können wir etwas besser machen? Dabei haben wir die Bedürfnisse der Fahrgäste im Auge, denken aber auch an zukünftige Entwicklungen. Die jetzigen Maßnahmen beruhen also auf einer gründlichen Evaluierung. So haben zum Beispiel die Fahrgastzählungen gezeigt, dass die morgendlich Hauptverkehrszeit erwartungsgemäß auch eine Nachfragespitze aufweist. Nachmittags hingegen verteilt sich die Nachfrage gleichmäßiger. Für uns hieß das: Der nachmittägliche Halbstundentakt muss früher starten und länger gelten.

 

Die blauen Relex-Busse wirken besonders komfortabel, wurden diese extra auf die Bedürfnisse von Flugreisenden ausgerichtet?

Erlauben Sie mir eine kleine Korrektur – die Ausstattung unserer Relex-Busse wirkt nicht nur komfortabel, sie ist es durch und durch. Das ist im Linien-Nahverkehr eher ungewöhnlich. Und ja, einen gewissen Wiedererkennungswert haben unsere Sitze mit verstellbaren Rückenlehnen, Klapptische und Leselampen sowie umfangreiche Gepäckablagemöglichkeiten für den Fluggast auf jeden Fall. Aber die blauen Busse halten noch mehr bereit: USB-Steckdosen und kostenfreies WLAN. So kommt der Fluggast auch am Boden bequem und komfortabel an sein Ziel, muss sich nicht auf Verkehr konzentrieren und kann in dieser Zeit auch surfen, lesen oder arbeiten.

Warum ist der Airport als Verkehrsdrehscheibe in ihrem Gesamtkonzept besonders wichtig?

Der Flughafen ist jetzt schon ein zentraler Knotenpunkt für Mobilität in der Region Stuttgart. Das gilt nicht nur für Reisende, sondern auch für Berufstätige, denn der Filderraum wird als Arbeitsplatzschwerpunkt immer bedeutsamer. Damit wachsen auch die Ansprüche an eine bessere Anbindung des Flughafens aus der Region und unsere Aufgabe, die Verbindungen gerade an einem solchen Knotenpunkt weiter zu verbessern. Schließlich sollen möglichst viele Menschen in der Region gerne mit dem Öffentlichen Nahverkehr fahren.

Was sind ihre Pläne für die Zukunft, stehen weitere Optimierungen an?

Ganz konkret setzen wir uns ja mit S21 dafür ein, dass am Flughafen auch Regional- und Fernzüge halten, ebenso arbeiten wir an der Verlängerung der S-Bahn nach Neuhausen. Bis 2020 wollen wir darüber hinaus die S-Bahn tagsüber überall dort durchgängig im 15-Minute-Takt fahren lassen, wo dies bereits jetzt in der Hauptverkehrszeit der Fall ist.


  • Region STR
  • Simon Kirchgeßner
  • 11/18