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Auf Kurs in Krisenzeiten


Um bis 2040 keine Emissionen mehr auszustoßen, wird der Stuttgart Airport in den kommenden Jahren den historisch hohen Betrag von 2,4 Milliarden Euro investieren. Gleichzeitig arbeitet der Landesflughafen kontinuierlich daran, trotz aller Turbulenzen der Luftfahrtbranche der leistungsfähigste Airport in Europa zu sein. Den Start in die Sommerferien hat der STR dank einer starken Teamleistung gut gemeistert.

Mutige Entscheidungen trotz Krise

2021, zweites Corona-Jahr: Gerade einmal 3,6 Millionen Menschen nutzen den Stuttgart Airport. 2019 verzeichnete er noch 12,7 Millionen Fluggäste. Mitten in der größten Krise der Reisebranche und trotz massiver finanzieller Verluste fällt das Management der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) zwei mutige und weitreichende Entscheidungen. Erstens: Niemand wird aufgrund der Pandemie-Folgen entlassen. Zweitens: Der STR will im Jahr 2040 keine Treibhausgase mehr emittieren.
 

​„Vor zehn Jahren waren wir nicht bereit, so groß zu denken wie Sie jetzt mit Ihren Plänen," sagte Prof. Dr. Dr. Hartmut Graßl.

Professor Graßl ist Mitglied des fairport-Beirats am Flughafen Stuttgart. Er ist Diplomphysiker und ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg. Als einer der ersten deutschen Wissenschaftler warnte Graßl schon in den Achtzigerjahren vor den Folgen des Klimawandels. Foto: Gabriele Senft
Net Zero ohne Zertifikate

Den Zeitplan beim Klimaziel einzuhalten, ist ein ehrgeiziges Vorhaben. Ursprünglich plante der STR, Net Zero im Jahr 2050 zu erreichen, richtete sich dann aber nach dem neuen Klimaschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg. „Wir wollen die schädlichen Treibhausgase vermeiden, indem wir unsere Gebäude und Anlagen energetisch ertüchtigen und zahlreiche neue Solaranlagen installieren“, erklärt Walter Schoefer, Sprecher der FSG-Geschäftsführung. „Es gibt Unternehmen, die durch den Kauf von Kompensationszertifikaten klimaneutral werden. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, weil wir unsere Wirklichkeit verändern wollen“, so Schoefer.

Mitarbeitende für STRzero gesucht: Rund vierzig neue Stellen sind nötig, um die Klimastrategie umzusetzen.
Arbeitsplatz Airport – nur eine Bewerbung entfernt

Über hundert Berufe werden am Flughafen Stuttgart ausgeübt. Gab es während der Corona-Pandemie einen Einstellungsstopp, sucht der STR jetzt wieder neue Mitarbeitende quer durch alle Bereiche. Wer sich für einen Job am Landesairport interessiert, kann sich auf der Website über die aktuellen Stellenangebote informieren. Mehr unter stuttgart-airport.com/karriere/stellenangebote.

Energie sparen: Sanierte Terminals machen den Unterschied

Der Weg, den der STR eingeschlagen hat, wird Berechnungen zufolge rund 2,4 Milliarden Euro kosten. Dreiviertel der Summe will der Flughafen selbst stemmen, beim Rest ist er auf Unterstützung seiner Anteilseigner Land und Stadt sowie auf Förderungen vom Bund und der Europäischen Union angewiesen. „Wir hoffen, durch unseren progressiven Ansatz attraktiv für Förderungen zu sein“, so Schoefer. Der größte Hebel auf dem Weg zu Net Zero sind die teilweise über dreißig Jahre alten Fluggastgebäude. Sie verbrauchen einen Großteil der Energie am Landesairport, nahezu die Hälfte des Stromes wird dort benötigt. Mit einem ausgeklügelten Temperaturmanagement sowie durch den Einsatz von Fotovoltaik und viel Grün sollen die Fluggastgebäude zu nachhaltigen Vorbildern der Branche entwickelt werden.  Die Vorbereitung der Sanierung kostet allerdings Zeit, sodass die ersten Bagger frühestens Anfang 2026 rollen werden.

Mehr als 31 Jahre alt: Bereits an Ostern 1991 ging das Terminal 1 in Betrieb. Das Terminal 2 ist nur zwei Jahre jünger und wurde 1993 eröffnet. 2004 wurde das T3 eingeweiht. Es ist mit 18 Jahren das jüngste aller Fluggastgebäude. Beim Terminal 4 handelt es sich um ein bestehendes Provisorium: Im Jahr 2000 wurde der ehemalige Flugzeughangar (Baujahr 1955) zum Terminal 4 umgebaut.
Gut gemeistert: Am STR bleibt der Chaos-Sommer aus

Was sich in den warmen Monaten 2022 deutlich gezeigt hat: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause hatten viele Menschen großen Nachholbedarf an Reisen. Gleichzeitig kamen mehrere europäische Airlines und Airports an ihre Belastbarkeitsgrenze, da Personal fehlte. Auch die Teams am STR leisteten viel, um den Fluggästen trotz voller Terminals einen unkomplizierten Urlaubsstart zu ermöglichen. „Bei uns gab es aber deutlich weniger Probleme als an anderen Flughäfen, da wir unser Stammpersonal mithilfe der Kurzarbeit weitgehend an Bord gehalten haben“, resümiert Walter Schoefer.

Nachfragesprung: Von Januar bis Juni 2022 reisten bereits mehr als 2,8 Millionen Fluggäste über den STR.
"Hervorragende Teamleistung"

Trotzdem wurde zu Jahresbeginn deutlich, dass insbesondere in der Gepäckabfertigung und beim Passagierhandling Mitarbeitende fehlten. Von 200 offenen Stellen konnten über die Hälfte besetzt werden, es wird laufend rekrutiert. Im Jahr 2023 sollen 77 weitere Neuzugänge eingestellt werden, hinzu kommen vierzig Mitarbeitende für die Terminalsanierung. „Uns ist bewusst, dass der Arbeitsmarkt hart umkämpft ist“, so Schoefer. „Aber ich hoffe, dass es für Bewerberinnen und Bewerber ein Pluspunkt ist, gemeinsam mit uns den Flughafen Stuttgart zum Net-Zero-Airport zu entwickeln und damit eine Vorreiterrolle in Europa einzunehmen.“

„Dank einer hervorragenden Teamleistung haben wir die Peaks zum Ferienstart sehr gut gemeistert“, sagt Fatih Güclü, Betriebsleitung Flugzeugabfertigung und Pushback.
Wissenschaft lobt STRzero

​„Vor zehn Jahren waren wir nicht bereit, so groß zu denken wie Sie jetzt mit Ihren Plänen," sagte Prof. Dr. Dr. Hartmut Graßl bei der zehnten Sitzung des fairport-Beirats vor einigen Wochen. Das wissenschaftliche Gremium berät die Geschäftsführung des Flughafen Stuttgart seit 2014 zu Nachhaltigkeitsthemen. Professor Graßl ist Diplomphysiker und ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg. Als einer der ersten deutschen Wissenschaftler warnte Graßl schon in den Achtzigerjahren vor den Folgen des Klimawandels. Als Mitglied der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages setzte er sich für den Schutz der Erdatmosphäre ein. Er leitete mehrere Jahre das Klimaforschungsprogramm der World Meteorological Organization in Genf und nahm an den Verhandlungen zum Kyoto-Protokoll teil.

Klimastrategie Destination STRzero am Stuttgart Airport

  • Stories STR
  • Simon Kirchgeßner
  • 09/22