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Besonderer Besuch


Als erster Vertreter der Biden-Regierung schritt Lloyd Austin über die Fluggasttreppe am STR. Im Gepäck hatte der US-Verteidigungsminister „Good News“ für den Stuttgarter Standort der US-Community.

Temporär außer Betrieb

Man musste kein ausgewiesener Luftfahrt-Experte sein, um zu sehen, dass diese Maschine nicht alltäglich am baden-württembergischen Landesflughafen zu Gast ist. Denn als die Boeing E-4 über die Weidacher Höhe einschwebte, ratterten rund um den Airport-Zaun die Fotokameras vieler Flugzeug-Fans. Die meisten waren eigens für diese Landung zum STR gepilgert.

Während viele der sogenannten Spotter sich für die Maschine interessierten, war an Bord der modifizierten Boeing 747 auch ein spezieller Gast: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Kurz zuvor hatte er in Berlin Amtskollegin Annegret Kramp-Karrenbauer getroffen und verkündet, dass die Biden-Regierung die Entscheidung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump rückgängig macht. Das abgewählte amerikanische Staatsoberhaupt wollte die rund 12.000 in Deutschland stationierten US-Soldaten abziehen.

Für Stuttgart hätte dies weitreichende Folgen gehabt – hier sind die US-Kommandozentralen für Europa und Afrika stationiert. Trump drohte, beide in andere europäische Länder zu verlegen. Etwa 28.000 US-Bürgerinnen und Bürger wären im Großraum Stuttgart davon betroffen gewesen. Neben Angehörigen des Militärs und deren Familien sind es zivile Mitarbeitende, die meist für drei bis fünf Jahre in Stuttgart leben. Grund genug für den US-Außenminister also, die Neuigkeiten persönlich zu überbringen. Nach seinem Zwischenstopp in der baden-württembergischen Landeshauptstadt flog Austin weiter nach Brüssel, wo ein Besuch bei Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf dem Programm stand.

 
Hochrangiger US-Politiker in Stuttgart: Joe Bidens Verteidigungsminister Lloyd Austin verkündete in Stuttgart den politischen Richtungswechsel, den die demokratische Regierung nach der Trump-Amtszeit einleitete.
Fliegendes Büro

Von außen unterscheidet sich die modifizierte Boeing 747 nicht sehr von ihren Schwesterjets. Lediglich die Wölbung auf dem Dach verrät, dass sie ein anderes Innenleben hat. Dahinter verbirgt sich eine Superhochfrequenz-Satellitenantenne – damit können während des Fluges Statements für Radio- und Fernsehsendungen ausgestrahlt werden. Anders als in üblichen Jumbojets ist auch die Bestuhlung: An Bord gibt es etwa Aufenthalts- und Konferenzräume.


  • Stories STR
  • Simon Kirchgeßner
  • 09/20