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Kampf dem Kaugummi


Aufkleben statt ausspucken – so lautet das Motto der Kaugummi-Wände, die seit einigen Wochen am Stuttgarter Flughafen zu sehen sind. Passanten sollen dafür sensibilisiert werden, ihre verbrauchten Kaugummis nicht achtlos auf dem Fußboden zu entsorgen, sondern diese auf einen von sechs abgebildeten Kontinenten zu pappen.

Herr Geber, wie sind Sie auf die Idee gekommen, Gum Walls auch am STR aufzustellen?

Karl-Heinz Geber: Ich bin immer auf der Suche nach modernen Recyclingmethoden und innovativen Entsorgungskonzepten für den Flughafen. Von den Kaugummi-Tafeln habe ich zum ersten Mal vor zwei Jahren im Fernsehen erfahren. In Stuttgart befinden sich einige Gum Walls bereits an verschiedenen Stadtbahnhaltestellen und sind ein Erfolgsschlager. Da dachte ich mir: Das wäre doch auch was für den STR!

Wie unterscheiden sich die Gum Walls am Stuttgarter Flughafen von den anderen?

Hier werden die Passanten nicht von bunten Grinsegesichtern angelacht. Dafür sind die auswechselbaren Papiere mit einer Weltkarte bedruckt – passend zum Airport eben. Statt den Kaugummi auf dem Fußboden zu entsorgen, können die Passagiere ihn auf einen der sechs Kontinente pappen.

Wieso sind die Gum Walls notwendig? Reichen Mülleimer nicht aus?

Kaugummireste landen immer wieder auf den Fußböden und nicht in den Abfallbehältern. Besonders auffällig ist es in den Wartebereichen. Die vier Klebewände befinden sich aktuell im Terminal 3 in der Gepäckausgabe sowie im Außenbereich auf Ebene 2 und 3. Pro Quadratmeter kamen dort bislang um die dreißig festgetretenen Gummireste zusammen. Sie sollen Passagiere dazu animieren, unseren Boden nicht zu verschmutzen.

Karl-Heinz Geber sagt ausgespuckten Kaugummis den Kampf an: Seit 2012 arbeitet er als Abfallbeauftragter am STR und brachte die Gum Walls an den Flughafen.
Auf Städtetrip in Europa oder Safarireise in Afrika: Wohin geht wohl das nächste Abenteuer und der Kaugummi?

Werden die Kaugummi-Wände denn auch angenommen?

Die etwa DIN-A4-großen Tafeln werden täglich ausgewechselt. Im Durchschnitt hängen an einem Kaugummifänger um die zehn Stück. Sie kommen bei den Passagieren also gut an. Bei den Gum Walls im Außenbereich können die verbrauchten Kaugummis auch einfach in eine unten angebrachte Box geworfen werden – für diejenigen, die die Reste lieber nicht sehen wollen.

Wie geht`s weiter mit dem Gum-Wall-Projekt?

Sollten weiterhin so viele Kaugummis an den vier Tafeln pappen, könnten durchaus noch weitere auf dem Flughafen-Campus aufgestellt werden. Außerdem überlege ich gerade, wie dieser Abfall sinnvoll wiederverwertet werden kann. Aus den Filtern von weggeworfenen Zigarettenstummeln wurde zum Beispiel für unser Terminal schon eine Bank gebaut. 

Wie entsorgen Sie denn persönlich Ihre Kaugummis?

Ich selbst bin großer Fan von Pfefferminz-Kaugummi. Ich werfe ihn dann in den Restmüll. Aber keine Frage: Wenn sich eine Gum Wall in der Nähe befindet, dann wird er auf die Tafel gepappt. Der Dreck auf dem Boden muss doch wirklich nicht sein!


  • Stories STR
  • Christine Dachs
  • 02/19