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„Neues Kapitel der Luftfahrt schreiben“


Nach zwei Pandemie-Jahren sind die Flüge vom und zum STR wieder mehr gefragt. Welche Erwartungen sie an den Sommer 2022 haben und warum es zur klimafreundlicheren Transformation des Luftverkehrs keine Alternative gibt, ordnen Walter Schoefer und Ulrich Heppe im Geschäftsführer-Interview ein.

Herr Heppe, Sie sind jetzt mehr als hundert Tagen am Flughafen Stuttgart. Wie war Ihr Einstieg?

Heppe: Sehr positiv. Ich habe sehr motivierte Mitarbeitende angetroffen, die in den beiden Krisenjahren Höchstleistungen in puncto Flexibilität vollbracht haben. Jetzt nehme ich Aufbruchsstimmung wahr. Wir bereiten uns auf arbeitsintensive Monate vor. Die Menschen wollen reisen. Gleichzeitig werden hier am STR die Weichen für den klimaschonenden Luftverkehr der Zukunft gestellt. Es ist spannend, Teil dieser Veränderung zu sein.

Ist der Flughafen Stuttgart auf das Reise-Comeback im Sommer vorbreitet?

Schoefer: Es zahlt sich aus, dass wir trotz des wirtschaftlichen Einbruchs vergleichsweise wenig Personal verloren haben. Wir haben auf die Sicherung der Liquidität und unserer Arbeitsplätze gesetzt, und das war gut. Die erfahrene Stammbelegschaft ist bereit für den Sommer. Aufgrund unseres Einstellungsstopps und neuer Projekte haben uns aber zu Jahresbeginn rund 250 Leute gefehlt. Wir besetzen möglichst zügig nach, im Moment sind noch rund hundert Stellen vakant.

Zuversichtlicher Zukunftsblick: Walter Schoefer, Sprecher der Geschäftsführung, und Ulrich Heppe, STR-Geschäftsführer, stellen beim Landesairport die Weichen Richtung klimaschonenden Luftverkehr.

Woher nehmen Sie die Gewissheit, dass Sie diese Ressourcen auch mittelfristig brauchen?

Heppe: Es hat sich ja schon während der Pandemie gezeigt, dass die Menschen ihre Mobilität nicht aufgeben wollen. Baden-Württemberg mit der Hauptstadt Stuttgart ist ein sehr internationales Bundesland. Wer weit entfernt lebende Freundinnen, Freunde oder Familienmitglieder besuchen wollte, ist selbst 2020 und 2021 geflogen, wenn das irgendwie möglich war. Wir sehen außerdem, dass bei touristischen und geschäftlichen Reisen großer Nachholbedarf besteht.  

Schoefer: Ich kenne das selbst – meine Tochter wohnt mit Mann und Kind bei London. Menschen leben, lieben und arbeiten im Jahr 2022 einfach über Landesgrenzen hinweg, daran können auch die aktuellen Krisen nichts ändern. 

Heimatairport des Rekordfliegers: Kürzlich war das Wasserstoffflugzeug HY4 rund 2.200 Meter über der Erde unterwegs, ein weltweiter Bestwert.

Aber wie verlässlich sind Prognosen in einer Zeit, in der Pandemien und politische Konflikte unseren Alltag beeinflussen?

Heppe: Aufgrund der volatilen Weltlage sind langfristige Vorhersagen tatsächlich schwierig. Trotzdem müssen wir unsere Zukunft planen und uns dabei auf möglichst realistische Annahmen berufen können. Die wissenschaftlichen Institute und Organisationen, deren Prognosen wir zurate ziehen, arbeiten oft mit verschiedenen Szenarien – zum Teil mit konservativen, zum Teil mit optimistischen.

Schoefer: Die Fachleute sind der Überzeugung, dass weltweit schon bald mehr geflogen wird als jemals zuvor. Insbesondere die Menschen des globalen Südens werden erst noch Zugang zum Verkehrsmittel Flugzeug erhalten und dieses nutzen wollen. Im Vergleich dazu wird sich der Bedarf am STR voraussichtlich moderater entwickeln. Eines zeigt der globale Trend deutlich: Der Einsatz klimaschonender Technologien im Luftverkehr muss weiter mit Hochdruck vorangetrieben werden.

Welchen Beitrag leistet der Flughafen Stuttgart hierfür?

Schoefer: Wir haben im Dezember gemeinsam mit unserem Aufsichtsrat entschieden, unser Klimaziel auf 2040 vorzuziehen. Jetzt bleiben uns achtzehn Jahre, um die Emissionen unserer Gebäude und Fahrzeuge auf null zu bringen. Dafür haben wir unter der Überschrift Destination STRzero einen detaillierten Masterplan erarbeitet. Große Hebel sind beispielsweise der massive Ausbau unserer Solarflächen sowie die energetische Sanierung unserer Terminals. 

Heppe: Wir arbeiten darüber hinaus eng mit anderen Akteuren des Luftverkehrs zusammen, denn natürlich hat das Fliegen selbst den größten Einfluss auf das Klima. Über unsere Kooperation mit dem Start-up H2FLY, das bis 2025 das erste elektrische vierzigsitzige Wasserstoff-Regionalflugzeug der Welt bauen will, sind wir besonders glücklich. Unser gemeinsamer Traum ist es, dass Stuttgart in naher Zukunft für den klimafreundlichen Wandel des Fliegens steht. Wir wollen ein neues Kapitel der Luftfahrt schreiben.

​​​​​​​Klimastrategie Destination: STRzero 

Wer mehr zur Klimastrategie des Stuttgarter Flughafens erfahren will, klickt sich auf die Website unter stuttgart-airport.com/strzero. 


  • Stories STR
  • Rebekka Knauß
  • 06/22