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Zwischen Bienen und Brandschutz


Jens Adolph ist nicht nur Oberbrandmeister bei der Flughafenfeuerwehr, sondern auch Imker am Stuttgart Airport. Die Bienen sind gern gesehene Mitglieder der STR-Familie.

Ende Juli ist es so weit: Der Honig der insgesamt 10 Bienenvölker am Flughafen Stuttgart ist bereit zur Ernte. Die fleißigen Bienen, die an zwei Standorten auf dem Airportgelände heimisch sind, haben ganze Arbeit geleistet. Jetzt kann Feuerwehrmann und Airport-Imker Jens Adolph den Honig aus den Waben schleudern. Knapp 50 Kilogramm sind es in diesem Jahr geworden. Bevor die goldgelbe Frühstücksbeilage abgefüllt und zu besonderen Anlässen verschenkt wird, prüft die Universität Hohenheim, ob die Qualität einwandfrei ist. In den vergangenen Jahren zeigten alle Untersuchungen: Im Flughafenhonig sind keinerlei Schadstoffe zu finden.

Mit der Ernte ist die Arbeit aber längst nicht getan: Im Spätsommer muss Jens Adolph dafür sorgen, dass gesunde Winterbienen aufgezüchtet werden, damit das Volk die kalten Monate gut übersteht. Denn die Bienen sind auch bei eisigen Temperaturen draußen und wärmen sich im Stock selbst durch Kontraktion ihrer Flugmuskulatur. Damit die hiesigen Bienen ganzjährig gesund bleiben, können alle ihren Beitrag leisten und gebrauchte Honiggläser vor der Entsorgung ausspülen. Denn in importiertem Honig können sich Bakterien der Krankheit Amerikanische Faulbrut befinden, die dann von den Bienen aufgenommen werden.

Bei Bienenstich: Tipp vom Profi

Jens Adolph ist nicht nur Oberbrandmeister mit Schwerpunkt Ausbildung, sondern auch passionierter Segelflieger. Er hat sich seit 2019 der Imkerei verschrieben. Privat kümmert er sich um weitere 16 Bienenvölker auf einem Grundstück in Stuttgart-Feuerbach. „Die Initialzündung zum Imkern war, als ich bei meinem Vater einen alten Bienenstock gesehen habe“, erzählt Adolph, der seit 1999 bei der Flughafenfeuerwehr arbeitet. Anschließend hat er sich erst mit YouTube-Videos, dann mit Büchern und schließlich mit einem einjährigen Kurs beim Stuttgarter Imkerverein Schritt für Schritt weitergebildet.

Und wie oft wird ein Imker eigentlich gestochen? „Wenn man sich doof anstellt, oft!“, lacht Adolph. Einen Profi-Imker-Tipp hat er auch noch parat: Wenn man gestochen wird und der Stachel noch in der Haut steckt, sollte man diesen mit dem Fingernagel direkt an der Einstichstelle wegschieben. Dann verbreitet sich das Gift nicht so stark weiter.

  • Stories STR
  • Kai Leitenberger
  • 09/23