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Alles im Lack


Egal ob orange, blau oder rot – oft erkennen Passagiere ihre Maschine schon an der Farbe der Flosse. Die Bemalung sieht aber nicht nur gut aus, sie schützt Rumpf und Flügel auch vor Wind und Wetter.

Jeder, der schon einmal seine Wohnung gestrichen hat, weiß: Bevor die Pinsel geschwungen werden, kommt Klebeband zum Einsatz. So ähnlich funktioniert es auch bei Flugzeugen. Zuallererst werden die Oberflächen angeschliffen und die Stellen abgedeckt, die nicht lackiert werden. Dazu gehören beispielsweise die Fenster, Türen und Antennen. Dann kommt die Hauptfarbe an die Reihe. Bei den meisten Airlines ist diese weiß. Schriftzüge und besondere Farben für die Flosse folgen am Schluss – fertig ist der Lack.  

Bei den größten Maschinen wie dem Airbus A380 oder der Boeing 747 arbeiten rund dreißig Lackierer parallel am Flugzeug. Sie kommen auch nach der ersten Bemalung regelmäßig zum Einsatz, denn die äußerste Schicht muss alle vier bis acht Jahre erneuert werden. „UV-Strahlung, hohe Geschwindigkeiten und enorme Temperaturunterschiede zwischen plus dreißig und minus fünfzig Grad wirken auf das Flugzeug“, erklärt Andreas Wirbelauer, Leiter des Lufthansa-Technik-Standorts in Stuttgart. „Deshalb werden auf Jets spezielle Mixturen verwendet, ein normaler Autolack würde den Anforderungen nicht standhalten.“

Von Schlümpfen bis Minions

Airlines, die häufiger die Optik wechseln wollen, setzen meist auf Klebefolien. „Bei der Boeing 737 von Sunexpress, die regelmäßig in Stuttgart zu sehen ist und zum Beispiel von Schlümpfen und Minions geziert wird, wendet man diese Technik an“, verrät Wirbelauer.

Anders macht es die Lufthansa, die kürzlich ein neues Design bekam: Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Kranichs ersetzt ein weißer den bisher gelben Vogel auf dem Leitwerk. Nach und nach werden alle Flugzeuge der Flotte den überarbeiteten Look erhalten. Die Jets kommen aber erst dann unter die Farbdusche, wenn sie aus technischen Gründen ohnehin einen neuen Anstrich benötigen. Deshalb dauert es auch rund acht Jahre, bis alle gelben Kraniche ein weißes Federkleid besitzen.

Schon gewusst... ?

Die meisten Maschinen sind großflächig weiß lackiert. Grund dafür ist, dass sich helle Maschinen langsamer durch die Sonne aufheizen. Es wird also weniger Energie zum Kühlen des Innenraums benötigt. Und das, obwohl die Beschichtung eine Stärke von gerade einmal 0,2 Millimetern hat.

  • Stories STR
  • Simon Kirchgeßner
  • 02/18