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Einmal Lichthupe, bitte!


Wer in diesem Sommer ein Livekonzert besuchen wollte, musste verzichten – oder fuhr zum Flughafen Stuttgart. Der Airport hatte seinen Parkplatz P0 spontan zur Festivalbühne umfunktioniert. Stars wie Nena oder Robin Schulz sorgten für Partystimmung in den Pkws.

„Das war ein toller Abend“, schwärmt Susanne Quinto. „Ich bin ein großer Michael-Patrick-Kelly-Fan – und dass wir in dieser Corona-Zeit einen Auftritt von ihm erleben konnten, war ein echtes Highlight.“ Die vierzigjährige Stuttgarterin war mitsamt Ehemann und den beiden neun- und sechsjährigen Söhnen am 13. Juni zum Auftakt des „LiveSommer 2020“ gefahren. Insgesamt 650 Pkw parkten an diesem Abend vor der Bühne, auf der das ehemalige Mitglied der Kelly Family seine Songs performte. Der Auftritt wurde auf eine riesige LED-Leinwand übertragen, den perfekten Sound dazu gab es über das Autoradio auf einer extra Frequenz.

Das vierwöchige Flughafen-Festival hatte die SKS Michael Russ GmbH, ein Stuttgarter Konzertveranstalter, auf die Beine gestellt. „Unser Ziel war nicht nur, Konzertfans die Möglichkeit zu geben, Livemusik im großen Rahmen zu erleben, sondern auch all jene zu unterstützen, die das Veranstaltungsverbot trifft – Künstler, Dienstleister, Techniker und viele andere im Konzertbereich Tätige, die derzeit vor dem beruflichen und finanziellen Nichts stehen“,  so Arnulf Woock, Pressesprecher der SKS Michael Russ GmbH.

Kids auf dem Rücksitz

Die Chance, auch während der coronabedingten Einschränkungen vor Publikum zu spielen, nutzten viele Bands und Künstler der unterschiedlichsten Stilrichtungen – von Rock über Hip-Hop bis hin zu Electro oder Comedy. Das Rahmenprogramm auf der Bühne gestaltete der Radiosender Antenne 1, dessen Moderatoren außer Michael Patrick Kelly unter anderem Felix Jaehn, Eure Mütter, Robin Schulz, Beyond The Black, J.B.O. und Abschluss-Act Nena begrüßten. Trotz Party-Feeling hieß es für die Fans allerdings: im Auto sitzen bleiben! „Hat aber auch Vorteile“, meint Susanne Quinto. „Sonst kann es ja in so einer Zuschauermenge schon recht eng werden. Da wir wussten, dass hier niemand seinen Wagen verlässt, konnten wir auch unsere Kinder mitnehmen.“ Und die lernten gleich, dass es auch bei Autokonzerten ordentlich Applaus geben kann: Das Publikum forderte die Zugaben per Lichthupe ein.



  • Stories STR
  • Simon Kirchgeßner
  • 09/20