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Neuer Beton auf der Bahn


Seit Anfang April rollen im Osten der Stuttgarter Runway die Baumaschinen: Auf rund 1.200 Metern wird die Oberfläche der Piste erneuert. Die Arbeiten am Airport starteten früher als geplant und kamen schnell voran.

Bagger auf der Bahn

Zu Beginn der Bauarbeiten sah man ihn eigentlich nur mit dem Smartphone am Ohr, in eiligen Ad-hoc-Besprechungen – oder er tippte eine E-Mail auf dem Mobilgerät, während er neben Betonfräsen, Meißelbaggern und Lkw auf der Runway von Baden-Württembergs Landesairport stand. Uwe Gösmann hatte in den vergangenen Wochen alle Hände voll zu tun: Nachdem der Passagier-Flugverkehr aufgrund der Corona-Krise so gut wie zum Erliegen gekommen war, entschloss sich der Flughafen Stuttgart kurzerhand, diese Situation zu nutzen und – früher als ursprünglich geplant – mit den Bauarbeiten im Osten der Runway zu beginnen.

„Als die Entscheidung klar war, mussten wir unglaublich viel umorganisieren“, Uwe Gösmann, Projektleiter des Bauprojekts.

Projektleiter Uwe Gösmann koordiniert das Geschehen - beispielweise auch mit Dr. Jürgen Laukemper, einem Vertreter des Bauplanungsunternehmens Drees & Sommer.
Gut gestartet
Auf Runway und Rollwegen tummelten sich die Baumaschinen.

„Als die Entscheidung klar war, mussten wir unglaublich viel umorganisieren“, so Projektleiter Gösmann. Immer nach der Devise: so schnell wie möglich! Von der Abstimmung mit den Behörden über die Anpassung der Zeit- und Personalpläne bis zu den genauen Abläufen auf der Baustelle: Alles wurde kurzfristig neu justiert. „Das brachte uns mehr Planungssicherheit im weiteren Verlauf der Baustelle“, so Gösmann. „Schließlich wusste keiner, wie sich die Pandemie entwickelt, ob die Lieferketten funktionieren, und wie viele Mitarbeiter betroffen sein werden.“ 

Zeit ohne Flugverkehr genutzt

Und weil die Arbeiten gerade am Anfang flott vorangekommen sind, wurde es ab Mitte Mai dann auch bei Projektleiter Gösmann ruhiger. „Ich bin hochzufrieden mit dem Verlauf“, so der Ingenieur. „Deutlich mehr als 95 Prozent der Arbeiten sind bereits jetzt erledigt.“ Damit kommt das Projekt sichtbar schneller voran als im ursprünglichen Zeitplan vorgesehen, und der Airport konnte die Kosten senken.

„Die siebzehn Tage ohne jeglichen Flugbetrieb haben es unseren Fachleuten möglich gemacht, viele der komplexen Arbeiten in größeren Schritten auszuführen“, sagt Walter Schoefer, Sprecher der Geschäftsführung der Flughafen Stuttgart GmbH. „Alle Beteiligten haben Außergewöhnliches geleistet.“ Vom Bauleiter über die Betonierer bis zum Baggerfahrer: Täglich waren bis zu zweihundert Mitarbeiter gleichzeitig am Werk, dazu kamen zur Hauptzeit rund siebzig Baustellenfahrzeuge und Lkw. Stück für Stück erneuerten sie etwa 1.500 der insgesamt 3.600 Betonplatten, die auf der Start- und Landebahn verbaut sind – jede von ihnen misst 7,5 mal 7,5 Meter. „Mit dem Betonieren sind wir bereits fertig, und die Materialprüfinstitute sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, sagt Gösmann.  

15 Meter breit und vier Meter lang sind die Betonfertiger, die auf der Runway zum Einsatz kamen.
Es hat sich gelohnt
Besondere Lichter: Immer, wenn die Bahnlänge geändert wurde, mussten die sogenannten Feuer an eine neue Stelle verlegt werden.

Pro Tag verarbeitete das Team rund dreihundert Kubikmeter Beton. Insgesamt kam damit eine Menge zusammen, wie sie beim Bau von sechshundert Einfamilienhäusern verwendet wird. „Das ist für 22 Tage nicht schlecht“, freut sich Gösmann und ergänzt: „Für uns Ingenieure ist es das Schönste, wenn alles so reibungslos klappt! Gerade weil wir Anfang April viele kurzfristige Entscheidungen treffen und einige Abläufe neu überdenken mussten, ist es schön, dass ich jetzt sagen kann: Die Arbeiten früher zu beginnen, hat sich absolut gelohnt.“

„Die Arbeiten früher zu beginnen, hat sich absolut gelohnt", Uwe Gösmann, Projektleiter des Bauprojekts. 


Video: Der Ablauf der Runway Teilerneuerung

  • Stories STR
  • Simon Kirchgeßner
  • 06/20