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Parken ohne Piepser


Punktgenau stellen Piloten ihre Flugzeuge am Airport ab, damit Passagiere schnell und sicher aussteigen können. Dabei werden sie von Marshallern und einem technischen Hilfsmittel unterstützt, dem Andockführungssystem.

Punktgenau stellen Piloten ihre Flugzeuge am Airport ab, damit Passagiere schnell und sicher aussteigen können. Dabei werden sie von Marshallern und einem technischen Hilfsmittel unterstützt, dem Andockführungssystem.

Für die Präzision sind im Anschluss, je nach Parkplatz, der Marshaller oder das Andockführungssystem zuständig. „Das Flugzeug muss genau an der richtigen Stelle stehen, damit bei der Abfertigung alles schnell und sicher abläuft“,  sagt Frank Borkowski, Ausbilder im Verkehrsbereich des Stuttgarter Airports. „Die Positionen haben markierte Flächen. Dort warten Abfertigungsfahrzeuge wie Tankwagen, Gepäckförderband, Passagierbus und -treppe schon, wenn die Maschine ankommt.“

15, 14, 13, 12 – wie viele Meter der Pilot noch fahren muss, zeigt die Zahl auf der Anzeige.

Am Stuttgarter Flughafen gibt es über fünfzig verschiedene Positionen. Je nach Lage läuft das Parken etwas anders ab: Direkt am Terminal können Passagiere beispielsweise durch die Fluggastbrücken ins Gebäude laufen. Das ist für die Reisenden komfortabel, erfordert aber bei den Piloten viel Genauigkeit. Flugkapitän Christoph Stadler sagt: „Wenn wir den Flieger zu früh oder zu spät stoppen oder zu weit rechts oder links stehen, reicht die Tunnellänge der Passagierbrücke nicht aus, um die Maschine zu erreichen, und die Reisenden können nicht aussteigen. Außerdem müssen wir natürlich den Flugzeugtyp berücksichtigen, denn je nach Maschine befinden sich die Türen an einer anderen Stelle.“ Unterstützung bekommen sie am Terminal durch das sogenannte Andockführungssystem. Bevor die Maschine anrollt, werden hier bereits Flugnummer und Maschinentyp, die Parkposition sowie die erwartete Ankunftszeit auf der Position angezeigt. Mit Hilfe eines Laserradars misst das Gerät, wie weit die Maschine noch entfernt ist. Ab 15 Metern Abstand bekommt der Pilot die fehlende Distanz bis zum Haltepunkt angezeigt. Das Ganze wird zusätzlich durch ein Balkendiagramm visualisiert. Die Tafeln sind in einer Höhe von etwa sechseinhalb Metern angebracht, „und somit aus dem Cockpit super zu sehen“, sagt Stadler.

Leuchtstäbe für Genauigkeit

Auch auf den äußeren Positionen des Vorfelds, wo es keine Fluggastbrücken gibt, ist punktgenaues Parken wichtig. „Alle Fahrzeuge, die zur Abfertigung anrücken, benötigen Platz. Die Abläufe sind genau aufeinander abgestimmt, und damit alles klappt, muss das Flugzeug exakt in der Mitte der Position stehen“, sagt Borkowski. Dafür sorgen Marshaller. Acht gibt es am Landesairport, sie sind Mitarbeiter der Verkehrsleitung und zeigen den Piloten mit zwei leuchtenden Stäben über Handsignale an, wie die Kapitäne ihre Jets bewegen sollen. Außerdem geben sie ein Zeichen, wenn die finale Position erreicht ist. Für alle, die sich darüber wundern, dass sich viele Maschinen auch schon vor dem Sichtkontakt zum Marshaller genau auf der Linie bewegen, verrät Stadler: „Manche Flugzeugtypen haben eine Kamera, die das Bugfahrwerk während des Rollens filmt und zu uns ins Cockpit überträgt. Somit können wir immer sehen, ob wir von der Rolllinie abweichen.“

Seit 31 Jahren ist Frank Borkowski am Airport. Als Ausbilder im Verkehrsbereich bringt er Mitarbeitern Regeln auf dem Vorfeld bei.
  • Stories STR
  • Simon Kirchgeßner
  • 05/17