Drei Tonnen Kupfer – das hatte die DC-3 der Swissair geladen, die 1948 als erste zivile Cargomaschine nach dem Zweiten Weltkrieg am Flughafen Stuttgart landete. Mit der Hilfslieferung für den Wiederaufbau an Bord war sie, wie die meisten Frachter, Indikator für das wirtschaftliche Comeback der Bundesrepublik. Die erste Linienfrachtverbindung am STR gab es drei Jahre später: Die amerikanische Seaboard & Western Airlines flog zweimal wöchentlich mit einer Curtis C-46 „Commando“ nach London-Heathrow. Dort wurden die Güter auf die Transatlantikflüge umgeladen. Später verband Seaboard Stuttgart direkt mit New York, anfangs mit Maschinen des Typs DC-4 und Lockheed L-1049 „Super Constellation“. Mit dem Wirtschaftswunder stieg auch die Zahl der Frachtverbindungen: Die Pan Am richtete 1954 die erste Frachtverbindung von Stuttgart nach New York ein – durchgeführt mit der DC-6A.
Zeiten des Wandels
Im Laufe der Zeit transportierte Pan Am Fracht ab Stuttgart in mehrere amerikanische Städte, darunter Chicago und San Francisco. Ab 1964 setzte Seabord World bis zu viermal wöchentlich die DC-8 auf diesen Flügen ein. Ab 1966 bot auch die Deutsche Lufthansa mit der Boeing 707C eine Frachtlinie nach New York an. Dieser Flug wurde nach Boston beziehungsweise Philadelphia verlängert. Aufgrund der damals noch kurzen Stuttgarter Piste mussten die Maschinen zu dieser Zeit noch auf anderen Flughäfen zwischenlanden, um es über den Ozean zu schaffen. In den 1970er-Jahren wickelten immer mehr Airlines die Luftfracht zentralisiert ab. Vom STR gab es wegen der kurzen Runway jedoch keine regelmäßigen Langstreckenverbindungen mehr. Pan Am beendete 1977 sämtliche Frachtflüge ab Stuttgart, und Seaboard World zog sich ein Jahr später ebenfalls zurück. Die Fracht wurde zunehmend mit Lastwagen zu den großen Hubs transportiert und dort für den Lufttransport umgeschlagen. Die Verlängerung der Start- und Landebahn auf 3.345 Meter im Jahr 1996 schaffte die Grundlage für transatlantische Direktverbindungen. Regelmäßig flogen jedoch nur Passagiere über den Ozean.
Regelmäßig über den Atlantik
Der im vergangenen Jahr im Auftrag von Kühne & Nagel eröffnete Flug von Atlas Air ist die erste interkontinentale Frachtlinienverbindung in Stuttgart seit den 70er-Jahren. Die Boeing 747-800F kommt Sonntagmorgens aus Chicago und fliegt anschließend nonstop nach Birmingham/Alabama.
Landungen in Stuttgart
HiFly Malta Airbus 330-300
Stuttgart international: Nach knapp 15 Jahren kehrte der VfB Stuttgart wieder auf die größte europäische Bühne des Vereinsfußballs zurück. Das erste Champions-League-Spiel fand in Madrid statt. Kein Wunder, dass sich rund 15.000 Anhänger dem Team anschlossen und in die spanische Hauptstadt reisten. Einige VfB-Fans waren in dieser Chartermaschine des Typs Airbus 330 unterwegs.
Royal Air Force Airbus A330-200MRTT
Dieser Airbus KC2 Voyager der Royal Air Force war auf einem Trainingsflug am STR zu Gast. Die Maschine kann sowohl als Transporter als auch zur Luftbetankung eingesetzt werden.
Star Air Boeing 767-200F
Bereits fast vierzig Jahre alt ist diese Boeing 767-219 der Maersk Air Cargo. Die meiste Zeit ihrer Laufbahn hat sie in Neuseeland und Australien verbracht – damals noch als Passagiermaschine. Erst 2005 wurde sie zu einem Frachter umgebaut. Zu Besuch in Stuttgart war sie als Ersatz für die üblichen gelben DHL-Maschinen des Typs Airbus A300.
DHL Boeing 767-300ER
Auch die OE-LYA war lange Zeit mit Passagieren an Bord unterwegs. Erst als sie 2019 von DHL übernommen wurde, bekam sie einen Umbau für Frachtlieferungen. Da es sich bei dieser Boeing 767-300(W) in der Frachtversion am STR um eine Typenerstlandung handelte, waren besonders viele Flugzeug-Fans am Besuch der gelben Maschine interessiert.