In aktuellen Diskussionen rund um das Thema Fliegen zählen häufig Kurzstreckenflüge zu den Gesprächsthemen, vom STR aus insbesondere die nach München oder Frankfurt. Airport-Geschäftsführerin Arina Freitag erklärt im Interview, wie die Auslastung auf den Verbindungen ist und inwieweit der Flughafenbetreiber das Angebot auf diesen Strecken beeinflussen kann.
Arina Freitag: Gleich vorneweg: Ich bin begeisterte Bahnfahrerin. In die Innenstädte von Frankfurt oder München ist die Bahn von Stuttgart aus sehr attraktiv. Als Landesflughafen verantworten wir eine sehr gute Anbindung Baden-Württembergs an die Welt. Flugverbindungen zu den wichtigsten Drehkreuzen der Lufthansa-Gruppe sind dafür derzeit unverzichtbar.
Wenn ich Bahn fahre, sehe ich, dass viele Rail and Fly-Angebote nutzen. Das entscheidet jeder selbst. Aber: Wenn diese Flugverbindungen unnötig wären, wären sie nicht so gut ausgelastet. Die Flüge binden die Region Stuttgart an das weltweite Streckennetz des größten deutschen Carriers an. Ich checke in Stuttgart ein, gebe hier mein Gepäck ab und gehe an unserem Landesflughafen auch durch die Sicherheitskontrolle. Kurze Wege- und Reisezeiten und eine hohe Verlässlichkeit sind beispielsweise für Geschäftsreisende und für Reisende mit Kindern wichtige Entscheidungsfaktoren. Deshalb ist der geplante Flughafenbahnhof für uns so wichtig. Für Passagiere muss es zukünftig noch einfacher werden, Bahn und Flug miteinander zu kombinieren.
Eine ganze Menge: Ohne Flüge nach Frankfurt oder München würden diese Passagiere an anderen europäischen und außereuropäischen Drehkreuzen umsteigen. Andere Zubringerstrecken würden entsprechend wachsen. Ein Wegfall würde in erster Linie der Region schaden und dem deutschen Luftverkehr.
Die Genehmigung sogenannter Slots unterliegt Regularien des Bundes und der EU. Für die genehmigten Slots haben wir eine Betriebspflicht.