Almería - Zum Spiegel des Meeres
Die Gegend zieht Cowboys und Sonnenanbeter gleichermaßen an: Almería bietet Kinokulisse und Traumstrände.
Nicht nur Touristen lieben die Provinz der iberischen Halbinsel. Über 500 Westernfilme, unter anderem „Vier Fäuste für ein Halleluja“, wurden in der dortigen Wüste Tabernas gefilmt – der einzigen natürlichen in Europa. Ein knapp dreistündiger Flug bringt Bud-Spencer-Fans aus Stuttgart in den Wilden Westen Spaniens, nach Almería, wo viele der Drehorte noch heute besichtigt werden können, darunter auch das ehemalige Filmstudio Fort Bravo, bekannt als Texas-Hollywood.
Wer nach der Hitze Tabernas eine Abkühlung braucht, kann sich entlang der über 200 Kilometer langen Küste an einer der dortigen Buchten vergnügen. Einige davon finden Touristen im UNESCO-Biosphärenreservat Cabo de Gata-Níjar. Während menschliche Besucher das Reservat für Tauchgänge im kristallklaren Wasser des Mittelmeers nutzen, erfreuen sich Zugvögel wie Flamingos vor allem der Küstensalinen. Die Salzseen sind bei ihnen besonders in den Sommermonaten sehr beliebt. Zu sehen sind die Tiere vom Naturstrand Playa Las Salinas de Cabo de Gata aus.
In zwanzig Kilometern Entfernung des Reservats liegt Almería, die Hauptstadt der andalusischen Provinz, die den gleichen Namen trägt. Gegründet wurde sie im Jahr 955 von Abd ar-Rahman III, der ihr den Namen Al-Miriya, „Spiegel des Meeres“, gab. In der sonnigsten Stadt Spaniens feiern die Einwohner jedes Jahr im August das Volksfest Feria zu Ehren der Virgen del Mar, der Patronin der Region. Neben Konzerten, Tanzaufführungen und Kunstworkshops finden in den zwei Wochen außerdem Stierkämpfe und Sportturniere statt. Wer den Trubel von hoch oben beobachten möchte, sollte der Alcazaba einen Besuch abstatten. Die maurische Festung aus dem zehnten Jahrhundert erstreckt sich über den Dächern Almerías. Nach der Alhambra in Granada ist sie die größte Bastion ihrer Art. Auf dem 85 Meter hohen Hügel mitten im Zentrum gelegen lässt sich die ganze Gegend überblicken.