Mumbai ist die „Stadt der Träume“, das Kultur- und Finanzzentrum Indiens und mit rund zwanzig Millionen Einwohnern eine der größten Metropolen der Erde.
Knapp zehn Stunden trennen Stuttgarter Passagiere von einer anderen Welt. Für Indien-Anfänger eignet sich Mumbai als Einstieg in die Nation der vielen Kontraste, gilt die Millionen-Metropole doch als vergleichsweise westlich. Der Name des bekanntesten Wahrzeichens der Stadt ist also Programm: Gateway of India, das Tor ins Land. Es wurde von 1911 bis 1924 zu Ehren des englischen Königs Georg V. gebaut. Gemeinsam mit seiner Frau betrat er hier als erster regierender britischer Monarch den Boden des damaligen Bombay. An der gleichen Stelle verließen auch die letzten englischen Truppen 1948 das Land, als ihre Besetzung endete und Indien wieder unabhängig wurde. Mit zu verdanken war die politische Freiheit Mahatma Gandhi, dem wohl bekanntesten nationalen Friedens-Aktivisten. Auch er lebte für einige Jahre in Mumbai. Sein ehemaliges Wohnhaus kann heute kostenlos besichtigt werden, viele Originalgegenstände sind erhalten.
Die meisten Besucher kommen derzeit nicht mehr per Schiff, sondern mit dem Flugzeug nach Mumbai. Dennoch legen am Gateway of India täglich viele Boote an, die Touristen zur nahe gelegenen Insel Elephanta bringen. Rund eine Stunde dauert die Fahrt durchs Arabische Meer, bis die Besucher am Ufer des Eilands mit Wäldern, Höhlen und Ruinen ankommen. Zu Fuß oder mit einer kleinen Bahn erkunden sie die berühmten unterirdischen Gänge. Begrüßt werden sie dort von Shiva-Skulpturen, die am Eingang in den Fels geschlagen sind. Mehrere Jahrhunderte dienten die Höhlen zur Verehrung des Hindu-Gottes, mittlerweile gehören sie samt Figuren zum UNESCO-Weltkulturerbe. Rund um die antiken Tempel tummeln sich wilde Affen, deren Treiben in freier Wildbahn beobachtet werden kann.
Auf der Rückfahrt zum Festland bietet sich ein Panoramablick auf Mumbais Skyline. Die großen Glastürme symbolisieren den Reichtum der Stadt, die Indiens Finanzzentrum und die wohlhabendste City des Landes ist. Hier gibt es Arbeitsplätze, hier kann man aufsteigen: Das lockt viele Menschen nach Mumbai und in die Region, um die zwanzig Millionen insgesamt. Zum Vergleich: In ganz Österreich leben nur etwa halb so viele Personen.
Doch die wenigsten Bewohner sind wirklich wohlhabend. Zahlreiche Familien leben in einfachsten Verhältnissen, zum Beispiel in Dhavari, mit einer Millionen Menschen der größte Slum Asiens. Non-Profit-Organisationen bieten Führungen durch den Distrikt an, in dem der mit acht Oscars prämierte Film „Slumdog Millionaire“ gedreht wurde.
Auch abseits des Slums wird in Mumbai an vielen Orten Bewegtbild produziert. Als Kunst- und Kulturzentrum ist es die Heimatstadt Bollywoods. Fast alle Studios haben hier ihren Sitz. Besucher können sich die Produktionsstätten ansehen und bei Liveaufzeichnungen dabei sein, Kulissen besichtigen oder in Tonstudios selbst singen. Am Ende vieler Rundgänge dürfen sie sogar mit indischen Tänzern auf der Bühne stehen und selbst die Hüften kreisen lassen. Wer davon nach der Tour nicht genug hat, holt sich einen Snack an einem der diversen Streetfood-Stände und tobt sich im Nachtleben Mumbais weiter aus: Ob Kneipe, Bar, oder Club – langweilig wird es in der quirligen Metropole nie.
Von Stuttgart kommen Passagiere mit einem Stopp in etwa zehn Stunden nach Mumbai. Anbieter sind beispielsweise Brussels Airlines via Brüssel, Swiss via Zürich, Turkish Airlines via Istanbul, Lufthansa via Frankfurt oder Air France via Paris.