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Eine rundum gute Sache


Als „Spende dein Pfand“ im September 2013 am STR startete, war die Initiative als Testballon geplant. Mittlerweile gibt es das erfolgreiche Projekt seit über fünf Jahren und sieben weitere Flughäfen sind dem Beispiel gefolgt. Christoph Zorn war von Anfang an dabei.

„Wir wussten nicht genau, was auf uns zukommt – schließlich war das Projekt beispiellos und wir hatten keinerlei Richtwerte“, sagt Trott-war-Mitarbeiter Christoph Zorn. Studenten der Universität Hohenheim hatten die Initiative ins Leben gerufen. Mit drei Behältern begann das Team um Zorn im September 2013, am Stuttgarter Flughafen Flaschenspenden von Passagieren zu sammeln. Fünf Jahre später gibt es 16 Container, verteilt in allen Terminals. An 365 Tagen im Jahr kümmern sich Zorn und seine Kollegen um die Pullen und deren Recycling: Bringen sie in ein Lager im Keller, kippen die Reste aus und sortieren Einweg- und Mehrwegflaschen. „Außerdem führen wir auch eine Statistik darüber, wie viele im Schnitt zusammenkommen, und managen den Abtransport“, erklärt Zorn. Fünfzehn bis zwanzig Kilometer legt er dabei täglich zu Fuß zurück. Unterwegs merken Reisende oft schnell, dass er sich auskennt, und fragen, wo es zur nächsten Toilette geht, in welches Gate sie müssen oder wo sich das Fundbüro befindet. „Manchmal ist man quasi eine laufende Litfaßsäule, so kommt man mit vielen Leuten ins Gespräch“, sagt Zorn.

Kunst als Hobby: Für das zwanzigjährige Jubiläum von Trott-war zeichnete Christoph Zorn eine Kalligrafie, der Entwurf hängt heute in den Katakomben am Airport.
Zwischen Trubel und Ruhe
„Ich war von Anfang an dabei“, sagt Christoph Zorn, der bereits seit fünf Jahren am Airport arbeitet.

„Die Abwechslung und das besondere Airport-Flair machen den Job aus“, erzählt der Stuttgarter. „Hier trifft man einerseits die unterschiedlichsten Charaktere, andererseits ist es wieder sehr ruhig.“ Bevor er am Airport anfing, war der gelernte Schreiner ohne Anstellung. „In meinem alten Beruf habe ich irgendwann gemerkt, dass es nicht weitergeht, und deshalb gekündigt“, sagt er. Über seine Tante kam er in dieser Zeit zur Theatergruppe des gemeinnützigen Stuttgarter Vereins Trott-war e. V., der für und mit sozial Benachteiligten arbeitet. „Als die Pfandinitiative dann ins Rollen kam, sprach mich der Projektleiter des Vorhabens darauf an, ob ich mitmachen möchte“, sagt Zorn. „Ich fand die Idee spannend und war der Erste, der zusagte.“

Mittlerweile haben er und seine Kollegen über zwei Millionen Pfandflaschen am Stuttgarter Flughafen gesammelt. „Mit dem Geld wird zum Beispiel mein Gehalt bezahlt“, erklärt der 48-Jährige. Insgesamt sind so fünf feste Jobs entstanden. „Und für die Umwelt tun wir auch noch etwas Gutes, weil die Flaschen nicht im Müll landen“, so Zorn. „Klar braucht man für den Job keinen Doktortitel. Wenn ich aber beispielsweise neue Kollegen einarbeite, merke ich immer wieder, wie viel ich in den letzten fünf Jahren gelernt habe: über den Flughafen, das Gelände sowie die Abläufe drumherum. Und natürlich alles über den Weg der Pfandflasche“, sagt Zorn. „Ich finde, die Initiative ist insgesamt eine rundum gute Sache.“

Alles zum fairport

Mehr zum fairport STR gibt es auf der Homepage des Flughafens unter www.stuttgart-airport.com/fairport-STR. 


  • Stories STR
  • Simon Kirchgeßner
  • 08/18