Rot, grün, gelb oder blau blinken und leuchten über 5.000 Lampen am Stuttgarter Airport. Auch an Flugzeugen sind Scheinwerfer angebracht – sehen und gesehen werden, ist die Devise.
Je nach Ausstattung und Typ haben Passagiermaschinen bis zu vierzig Außenlichter. Am Rumpf eines Airbus A320, der Stuttgart am häufigsten anfliegt, sind standardmäßig 23 Leuchten befestigt.
Die roten Leuchten sind jeweils an der Ober- und Unterseite des Rumpfs angebracht und blinken Tag und Nacht, am Boden und in der Luft. Kurz bevor die Turbinen starten, werden sie eingeschaltet und gehen erst dann aus, wenn die Triebwerke wieder stillstehen.
An der rechten Flügelspitze befindet sich eine grüne Lampe, eine rote an der linken und eine weiße am Heck. Sie leuchten Tag und Nacht, damit andere Piloten wissen, in welche Richtung diese Maschine fliegt. Direkt hinter den farbigen Lampen sind weiße, stroboskopische Lichter angebracht. Sie blinken während des gesamten Fluges und sorgen so dafür, dass Jets gut zu sehen sind.
An der Heckflosse sind bei vielen Airlines Lichter angebracht, die das Emblem auch nachts zum Strahlen bringen. Nicht alle Maschinen haben diese Lampen. Anders ist es bei der Flügelbeleuchtung: Alle Verkehrsflugzeuge haben sogenannte Wing Scan Lights an der Tragflächenvorderkante. So können Piloten einfacher erkennen, ob sich auf den Flügeln Eis bildet.
Piloten knipsen ab einer Höhe von circa 10.000 Fuß die Landescheinwerfer an, damit die vor ihnen liegende Strecke sichtbar ist. Sie befinden sich an den Flügeln, nahe am Rumpf, oder direkt am Bugrad. Am vorderen Fahrwerk ist auch das Taxilicht. Es erhellt die Bahn, wenn das Flugzeug am Boden unterwegs ist.
Sie sorgen für Orientierung und weisen Piloten und Mitarbeitern den Weg: die Lampen am Landesairport. Jede einzelne hat dabei ihren eigenen Zweck. „Blau markiert den Rand der Rollwege, während auf der Mittellinie, der sogenannten Centerline, grüne Lichter sind“, erklärt Uwe Schwantzer, der sich am STR um die sogenannten Befeuerungsanlagen kümmert. Auf der Start- und Landebahn gibt es weiße, grüne und rote Leuchten. Die Signalfarbe markiert das Ende der Piste, Grün den Anfang und Weiß liegt dazwischen.
„Beim Anflug ist vor allem die Präzisions-Anflugwinkel-Befeuerung (PAPI) wichtig“, sagt Uwe Schwantzer. Wenn Piloten auf Sicht landen, orientieren sie sich an der Farbe der Scheinwerfer neben der Bahn: Je nachdem, aus welcher Höhe die Cockpit-Crew auf die vier Lampen schaut, erscheinen sie mithilfe von Prismen, Spiegeln und Filtern Rot oder Weiß. Sind drei Lichter rot, fliegt die Maschine zu tief, sind drei weiß, käme der Touchdown zu spät. Zwei in jeder Farbe bedeutet: Das Flugzeug landet dort, wo es soll.
Sie stehen an allen zwölf Rollbahnen und weisen die Cockpit-Crew darauf hin, dass die Sicherheitszone der Start- und Landebahn beginnt. Die beiden Stromkreise mit jeweils zwölf LED-Lichtern blinken im Wechsel, jedes davon mit einer Leistung von 36 Watt.
Lichter auf der Centerline müssen große Lasten aushalten, weil Flugzeuge regelmäßig darüberrollen. Deshalb sind sie extra so konstruiert, dass keine Schäden am Reifengummi entstehen.
… die Lichter auf Runway und Rollwegen aus historischen Gründen Feuer heißen? In der Schifffahrt wurden früher Leuchtfeuer eingesetzt, die Seeleuten die Einfahrten zum Hafen anzeigten. Der Name „Befeuerung" hat sich gehalten – auch wenn heute vor allem LEDs im Einsatz sind. Wie stark die Start- und Landebahn illuminiert wird, steuern die Towerlotsen. Sie stehen im engen Austausch mit den Piloten.