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Massstäbe setzen mit STRzero


Am Stuttgart Airport stehen die Zeichen auf Anfang: Wichtige Airlines und Flugziele sind nach der Corona-Pause zurück, am STR entsteht ein Entwicklungszentrum fürs Fliegen mit Wasserstoff und die Planungen für die energetische Terminal-Sanierung haben begonnen. Außerdem hat CEO Ulrich Heppe mit Carsten Poralla seit 1. Februar 2023 einen neuen Geschäftsführungs-Kollegen.

Herr Poralla, wie waren die ersten Wochen am Flughafen Stuttgart?

Poralla: Mein Einstieg fällt in eine sehr spannende Zeit und ich freue mich, diese mitgestalten zu können. Wir arbeiten hochmotiviert daran, unsere Klimastrategie STRzero zu realisieren. Die energetische Sanierung unserer Terminals ist dabei ein wichtiger Baustein, ohne den wir das Ziel, bis 2040 Net Zero zu werden, nicht erreichen können. Ich bin froh, dass wir jetzt den notwendigen politischen Rückenwind für die konkreten Planungen haben. Wir wollen mit STRzero Maßstäbe setzen.

Herr Heppe, wie wollen Sie die Airlines am STR dazu bringen, weniger klimaschädliche Gase auszustoßen?

Heppe: Wenn wir in unserer Klimastrategie davon sprechen, Net Zero zu werden, sind damit die Emissionen gemeint, die wir direkt beeinflussen und reduzieren können – etwa der Energieverbrauch unserer eigenen Gebäude. Wir haben allerdings nicht die Macht, den gesamten internationalen Luftverkehr zu verändern. Vereinzelt können wir Anreize schaffen: über unsere Entgeltordnung etwa für die Airlines, möglichst schadstoffarme Maschinen einzusetzen.

Reicht das aus?

Heppe: Der Luftverkehr ist und bleibt eine Teamaufgabe, und zwar eine globale. Das ist sehr komplex. Wenn aber alle gemeinsam und mit der Politik an einem Strang ziehen, können wir die Transformation hin zum klimafreundlicheren Fliegen schaffen. Es gibt meiner Ansicht nach keine Alternative dazu.

Poralla: Wer den Flughafen Stuttgart schon länger beobachtet, weiß, dass seine Klimastrategie nicht von einem aktuellen Trend gepusht wurde. Der fairport STR, unsere Nachhaltigkeitsstrategie, besteht seit über zehn Jahren, und die Erstellung des Masterplans, der den CO2-Abbaupfad mit konkreten Maßnahmen unterlegt, wurde wissenschaftlich begleitet.

Heppe: Dort, wo wir selbst keinen Einfluss haben, unterstützen wir. Ich sehe viel Potenzial in der Forschung zu wasserstoffbasierten Flugzeugantrieben und freue mich, dass in den kommenden beiden Jahren ein entsprechendes Exzellenzzentrum am STR entsteht (siehe hier). Hier in Stuttgart die Fliegerei zu revolutionieren, das ist inzwischen ein greifbar gewordener Traum.

Was erwartet uns 2023 am STR?

Heppe: Wir haben schon im vergangenen Jahr das Comeback vieler Fluggäste nach der Corona-Pause erlebt. 2021 hatten wir noch rund 3,6 Millionen Passagierinnen und Passagiere, 2022 waren es 6,9 Millionen. Damit stehen wir bei rund 55 Prozent von 2019. Manche Verbindungen haben während der Pandemie geruht und sind jetzt wieder zurück – wie etwa der Direktflug nach Atlanta von Delta Air Lines. Das zeigt deutlich: Die Menschen haben ein Bedürfnis nach Reisen und einen großen Nachholbedarf. Aktuellen Prognosen zufolge rechnen wir dieses Jahr wieder mit etwas mehr als 8 Millionen Fluggästen.

Poralla: Es ist schon deutlich, dass die Businessflüge nicht mehr so stark gebucht werden wie vor der Krise. Aber der klassische Sommerurlaub hat trotz Inflation bei vielen eine hohe Priorität, Flüge in die entsprechenden Gebiete sind wieder hoch im Kurs. Auch Besuche bei Familie und Freunden im Ausland beginnen ja meist an einem Airport. Der Luftverkehr verbindet unsere international lebende Welt. Wir müssen ihn jetzt mit Nachdruck weiter in Richtung Klimaverträglichkeit entwickeln – das ist eine große Gemeinschaftsaufgabe.

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