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Vom STR … nach Sevilla


Was haben Star Wars, Game of Thrones und Mission Impossible gemeinsam? Die Publikumslieblinge enthalten Szenen, die in Sevilla gedreht wurden. Kein Wunder: Diese Altstadt ist großes Kino.

Ab April 2020 geht es von Stuttgart aus ganz schnell: Nur etwa drei Flugstunden, schon landen die Reisenden am Airport San Pablo im Nordosten der andalusischen Hauptstadt. Im Zentrum angekommen, sticht der kulturelle Mix ins Auge: Phönizier, Römer, Mauren und Christen – sie alle haben in Sevilla, heute mit 700.000 Einwohnern Spaniens viertgrößte Metropole, ihre Spuren hinterlassen.

Besonders deutlich macht dies ein Besuch der Kathedrale Santa María de la Sede, eine der größten Kirchen der Welt. Unter islamischer Herrschaft wurde sie ab 1198 zunächst als Moschee genutzt, wenig später zur Kathedrale geweiht und schließlich im gotischen Stil neu errichtet. Vom einst muslimischen Gotteshaus ist das Minarett erhalten geblieben, hier rief der Muezzin zum Gebet. Heute läuten Glocken im Kirchturm Giralda, dem Wahrzeichen Sevillas. Bis ganz nach oben führen nur wenige Stufen, dafür 35 Rampen: ein Relikt aus der Zeit, in der wichtige Nachrichten hoch zu Ross übermittelt wurden.

Im Rhythmus der Stadt

Wer nach der Turm-Tour noch genügend Schwung hat, kann direkt in seine Tanzschuhe schlüpfen und einen Flamenco-Workshop besuchen. Sevilla gilt als die Wiege des spanischen Musikstils, überall in der Stadt gibt es Shows und das weltweit einzige Flamenco-Museum, ganz in der Nähe der Kathedrale. Manche Tanzgruppen nutzen die Plaza de España als Bühne für ihre Auftritte. Die Freifläche mitsamt ihrem halbrunden Gebäudekomplex ist imposante 50.000 Quadratmeter groß und wurde 1929 anlässlich der iberoamerikanischen Ausstellung gebaut. Der Wiedererkennungswert der Plaza ist hoch, da sie schon manchem Hollywood-Blockbuster als Kulisse diente. Für Fußballinteressierte lohnt sich ein Abstecher zum relativ zentral gelegenen Estadio Ramon Sanchez-Pizjuan – einem der größten Fußball-Tempel Spaniens.

Auch auf den anderen Plätzen der Stadt und in Straßen wie der Calle Sierpes pulsiert das spanische Leben – im Sommer aufgrund der hohen Temperaturen meist nach 21 Uhr. Da neben dem Flamenco der Legende nach auch die Tapas aus Sevilla kommen, sollten Besucher die kleinen Häppchen auf jeden Fall probieren. Entsprechende Bars oder Lokale gibt es an jeder Ecke. Das älteste Tapas-Restaurant ist das 1670 eröffnete El Rinconcillo, rund 15 Gehminuten entfernt vom Reales Alcázares. Den mittelalterlichen Palast nutzt die spanische Königsfamilie, wenn sie sich in Sevilla aufhält – die anderen Touristen können dafür zwischen mehreren Hundert Hotels wählen, wenn es dann ziemlich spät „buenas noches“ heißt.


  • Travel STR
  • Christine Dachs
  • 11/19