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Durchblick auch bei schlechter Sicht


Dämmerung im Winter, dichter Nebel in der Luft und keine Sicht auf das Vorfeld. Wie können Lotsinnen und Lotsen im Tower da eine Start- oder Landeerlaubnis erteilen, wenn sie doch nichts sehen?

Wo rollt was?

Am Flughafen Stuttgart wird das Team im Tower jetzt durch ein neues Bodenlagedarstellungssystem unterstützt. Dieses scannt Objekte, die sich in der Umgebung bewegen, und liefert der Deutschen Flugsicherung (DFS) eine virtuelle Ansicht als sicheren Ersatz zum Blick aus der Kanzel. Nach einer einjährigen Testphase arbeiten die Lotsinnen und Lotsen in Stuttgart seit April 2022 mit dem sogenannten Advanced Surface Movement Guidance and Control System (A-SMGCS). „Es ermöglicht uns, auch bei schlechter Sicht präzise zu verfolgen, welches Flugzeug wo rollt und welche Fahrzeuge gerade auf dem Rollfeld unterwegs sind“, erklärt Lukas Weber, Fluglotse am Kontrollturm Stuttgart.

An nebligen Tagen wie diesen hilft auch kein Fernglas, um besser sehen zu können: Das Bodenlagesystem unterstützt dann das DFS-Team im Tower.
Virtuelles Vorfeld

Beim A-SMGCS spielen mehrere Systeme zusammen. Da ist zum einen das Bodenradar, mit dem der Tower bisher gearbeitet hat. Zum anderen hat der STR auf dem ganzen Vorfeld neue Sensoren verbaut. Das Bodenradar und die Sensoren erfassen separat Informationen darüber, wo sich Flugzeuge und Fahrzeuge gerade aufhalten. Als dritter Faktor kommen die sogenannten ADB-S-Daten von Flugzeugen mit ins Spiel. Sie haben eingebaute Transponder, die Informationen zur Position oder den Flugdaten versenden. Zusammen gibt es also drei Komponenten, die in eine Software des A-SMGCS einfließen. Diese spuckt das Geschehen auf dem Vorfeld als virtuelles Ergebnis auf dem Bildschirm im Tower aus. „Damit können wir die Verkehrsfrequenz, die wir bei gutem Wetter haben, meist auch bei schlechtem Wetter oder Dunkelheit halten“, sagt Spyridon Kiratzis, Senior Projektleiter für Verkehrssysteme am STR.

Das Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Flugsicherung (DFS) und der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) hat rund 3,6 Mio. Euro gekostet.


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  • 12/22