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Helden hinter den Kulissen: die Flughafenfeuerwehr


Sie ist fester Bestandteil des Stuttgart Airport, und das Team ist rund um die Uhr einsatzbereit, an 365 Tagen im Jahr. Denn ohne die Flughafen-Feuerwehr darf am STR kein Jet starten oder landen.

Allzeit bereit

Wenn ein Alarm ertönt, geht es blitzschnell – innerhalb von nur 120 Sekunden müssen die Feuerwehrleute an jedem Punkt des Flughafengeländes einsatzbereit sein. Und nur 60 Sekunden nach dem Eintreffen mit der Brandbekämpfung beginnen – so lauten die strikten Vorgaben der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO). Sie sind essenziell für die Sicherheit des Flugverkehrs: Kann die Feuerwehr diese Fristen nicht einhalten, darf keine Maschine starten oder landen.

Premiere am Landesairport: Das baden-württembergische Unternehmen Ziegler stellte im Juli 2002 die weiterentwickelte Z8-Baureihe der Flughafenlöschfahrzeuge mit einem Aluminium-Paneel-Aufbau (ALPAS), die zuerst zum STR geliefert wurden. Seit 2019 stehen vier baugleiche Flughafenlöschfahrzeuge „Panther 6x6“ für den Einsatz bereit.
Prävention und modernste Technik

Da der Luftverkehr als eine der sichersten Fortbewegungsart gilt, ist es nicht verwunderlich, dass die Feuerwehr am STR auch in ihrer fast 70-jährigen Historie nur sehr selten bei Flugzeug-Pannen gefragt war. Trotzdem wird dem Team nicht langweilig. Es leistet technische Hilfe und sorgt für den vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz auf dem gesamten Gelände. Zudem sind einige Feuerwehrleute auch als Rettungssanitäter ausgebildet und unterstützen bei medizinischen Notfällen.

Ausbildung zu Werkfeuerwehrfrau und -mann: Wer fürs Löschen brennt, kann am STR den Beruf erlernen – wie dieser Abschlussjahrgang 2019.
Immer auf alles vorbereitet

„Unsere Einsätze sind sehr vielfältig. Vom steckengebliebenen Aufzug über auffällige Gerüche in Gepäckräumen von Flugzeugen bis hin zum Verkehrsunfall auf der benachbarten Autobahn A8 ist alles dabei“, sagt Feuerwehr-Chef Andreas Rudlof. „Wir müssen jederzeit auf alles vorbereitet sein, mental und physisch. Natürlich sollten auch Geräte und Ausrüstung immer top in Schuss sein.“ Deshalb wird die Zeit, in der keine Alarme eingehen, unter anderem für Übungen und Fortbildungen genutzt. „Außerdem arbeiten wir ständig daran, alle möglichen Risiken zu minimieren, sodass es erst gar nicht zu Notfällen kommt“, so Rudlof.

Der Fuhrpark der Flughafenfeuerwehr Stuttgart vor der alten Feuerwache am westlichen Ende des Airports. Das Gebäude wurde nach dem Umzug der Einheiten an den aktuellen Standort1995 abgerissen.
„Sicherheit ist unser Job“

Egal, ob ein spezielles Event ansteht oder ein neues Terminal gebaut werden soll – die Brandschutz-Expertinnen und Experten sind in alle Planungen involviert. Sie müssen immer vorausdenken und versuchen, Gefahren schon zu erkennen, bevor sie entstehen. „Am Airport steht Sicherheit eben immer an erster Stelle“, sagt Rudlof, „und es ist unser Job, dass das so bleibt.“

Brandheiß oder eiskalt – die Fahrzeuge der Flughafenfeuerwehr sorgen in den unterschiedlichsten Funktionen dafür, dass der Landesairport stets erreichbar ist, wie dieses Trockenlöschfahrzeug vom Typ TroLF 750 auf einem Unimog-Fahrgestell mit vorgebautem Räumschild im Winterdiensteinsatz.
Dieses Löschfahrzeug hat Geschichte geschrieben. Es gehört zur ersten Generation, die am STR zum Einsatz kam.
Imposantes Unikat: Einsatzleitwagen (ELW) der Flughafenfeuerwehr Stuttgart auf Mercedes-Chassis. Pikante Besonderheit: Der ELW verfügte über eine Halon 2402-Löschanlage.
Hitzeschutz mit Stil: Die Silbermäntel wurden bis zum Jahr 1996 als Hitzeschutzkleidung für die Flugzeugbrandbekämpfung getragen. Das Team posiert rund um ein Löschfahrzeug der dritten Generation. Das Mercedes-Fahrgestell ist durch einen Ziegler-Aufbau ergänzt.
Sonderfahrzeug mit Seltenheitswert: Dieser Landebahnbeschäumungsanhänger sollte im Ernstfall die Flugbetriebsflächen löschen. Ein Fahrzeug der zweiten Generation auf "Kälble"-Fahrgestell mit Kronenburg-Aufbau zieht den Anhänger während einer Übung.
Erfinderische Schwaben: Bevor die Airportfeuerwehr in Stuttgart eine Tupolev für die Schulungen bekam, nutzte das Team einen ausrangierten Omnibus zur Flugzeugbergeübung.
Schon gewusst?

… dass der Boarding-Support für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen früher von der Flughafenfeuerwehr durchgeführt wurde? Bis zum Jahr 1999 kümmerten sich die Feuerwehrleute mit Spezialequipment darum.

Nachdem die Zahl der Reisenden immer größer wurde, konnte die Feuerwehr diese Zusatzleistung nicht mehr abbilden. Deshalb kümmert sich heute ein eigenes Team der SAG um den Boarding Support.


  • Stories STR
  • Kai Leitenberger
  • 06/24