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"Spüren riesige Lust aufs Fliegen“


In den Terminals am STR zeigte es sich in diesem Sommer: Die Menschen wollen wieder reisen. Gleichzeitig gibt es viel Unsicherheit und Nachfragen, das berichten Harry Acebron und Justin Stöckel von den Passenger Services. Sie sind täglich im Terminal und haben ein gutes Gespür für die Stimmung der Fluggäste.

„Welche Art von Test benötige ich für die Einreise nach Spanien?“

Paolo Codamo ist voller Vorfreude. Gleichzeitig ist er etwas unsicher. Der 27-Jährige fliegt in etwa zwei Stunden nach Bilbao. Dort will er auf dem Jakobsweg wandern. Codamo hat sich gut darüber informiert, welche Dokumente er für die Reise benötigt, aber kurz vor dem Abflug will er doch noch einmal auf Nummer sicher gehen und wendet sich an Justin Stöckel, der hinter der Plexiglasscheibe an der Information im Terminal 3 parat steht. „Die Einreiseregeln aller Länder kenne ich natürlich nicht aus dem Stegreif“, sagt Stöckel. „Aber den meisten Passagieren ist schon geholfen, wenn ich ihnen sage, wo sie gesicherte und aktuelle Informationen finden. In diesem Fall auf der Website des Auswärtigen Amtes.“

Hilft den Fluggästen weiter - Justin Stöckel ist Mitarbeiter bei den Passenger Services.
Skurrile Fragen

So wie Paolo Codamo geht es aktuell den meisten Reisenden. Viele haben sich bereits sehr gut informiert, bevor sie zum Flughafen kommen. Gleichzeitig sind sie etwas unsicher, wollen genau wissen, wie sie sich verhalten sollen. „Einige denken auch, wir machen die Regeln hier am Flughafen selbst“, so Stöckel. „Aber auf Einreisebestimmungen anderer Länder oder die Bedingungen der Airlines haben wir natürlich keinen Einfluss.“

Kennt den Airport wie seine Westentasche: Harry Acebron arbeitet schon seit mehr als zwanzig Jahren am Flughafen in Stuttgart.

Justin Stöckel ist froh, dass das Terminal seit Sommerbeginn wieder belebter ist. Seit Mitte 2019 arbeitet er am STR. Die pandemiebedingte Zeit mit wenigen Fluggästen war für ihn ein großer Einschnitt. „In unserem Job erlebt man jede Menge, und es macht mir Spaß, den Menschen zu helfen“, so Stöckel. „Die häufigsten Fragen richtigen sich danach, wo der richtige Check-in-Schalter zu finden ist und aktuell auch zum Thema Covid-19.“

Auch skurrile Situationen erlebt er ab und an: „Manchmal ist Detektivarbeit gefragt“, erzählt Stöckel. „So habe ich es einmal erlebt, dass eine Passagierin das richtige Gate für den Abflug nach Kos gesucht hat. Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass ihr Flug nicht ab Stuttgart startete, sondern ab Frankfurt, und sie sich also am falschen Airport befand. Da war eine Umbuchung angesagt.“

Chicken-Wings statt Eurowings

Bei manchen Fragen muss sich Justin Stöckel auch das Lachen verkneifen. Etwa, wenn verzweifelt die Chicken Wings gesucht wird – aber die Airline Eurowings gemeint ist. Diesen direkten Kontakt zu seinen Fluggästen hat Stöckel während der Lockdowns sehr vermisst. „Gerade jetzt, in diesen unsicheren Zeiten, merken wir oft, dass wir den Menschen Sicherheit geben können, sie auch mal zum Lachen bringen. Das ist ein gutes Gefühl, das wirklich fehlte!“

Riesige Reiselust

Seinem Kollegen Harry Acebron geht es ähnlich. „Man merkt, dass die Leute wieder richtig Lust aufs Fliegen haben“, sagt er. „Die Freude ist riesig, wenn alles klappt. Manchmal bekommen wir aber auch den Frust der Passagierinnen und Passagiere ab, wenn etwas nicht funktioniert hat, wenn etwa nicht die richtigen Dokumente am Airport dabei sind, und sie deshalb ihren Flug nicht antreten können“, so Acebron. „Man muss hier in der Lage sein, auf die Stimmung der Menschen einzugehen und abzuschätzen, was sie gerade benötigen – eine nüchterne Auskunft, einen auflockernden Scherz, oder auch mal Trost und Beruhigung bei Frust.“ Dabei macht es sich bezahlt, dass Acebron schon viel Erfahrung hat. Seit dem Jahr 2000 arbeitet er am Airport.

Zum Vorabend-Check-in geht's in diese Richtung -Harry Acebron hilft gerne, wenn Passagierinnen wie Elisabeth Schaaf ihn nach dem Weg fragen.

Und mit der Zeit hat er schon so einige Krisen miterlebt. „Ein großer Einschnitt war auf jeden Fall Nine-Eleven, das hat in der ganzen Branche keiner vergessen“, so Acebron. „Und im Luftverkehr haben sich danach viele Dinge geändert. Die Sicherheitskontrollen waren ja vorher beispielsweise nicht so streng wie jetzt.“ Für Acebron ist die aktuelle Pandemie ein ähnlich großer Einschnitt. „Aber meine Erfahrung sagt mir, dass die Menschen immer wieder mobil sein wollen, gerade in einer internationalen Gesellschaft, wie wir sie hier in Stuttgart haben.“ Und das stimmt ihn und seinen Kollegen Stöckel zuversichtlich, dass sie auch in Zukunft vielen Reisenden weiterhelfen können, die sich kurz vor Abflug nochmal versichern wollen, ob sie alles richtig gemacht haben.

Neuer Standort - die Fluggastinfo ist seit dem Frühjahr 2021 an einem neuen Platz zu finden. Fluggäste finden sie gegenüber der Abflugtafel in Terminal 3.
Tipps fürs Abheben

Wer Fragen zum Abflug vom STR hat, findet zahlreiche Infos auf der Flughafenwebsite. Dort gibt es auch eine extra Rubrik zum Reisen während Corona-Zeiten: stuttgart-airport.com, Travel-with-care-reisen-2021, Faq-Reisen-in-Coronazeiten.

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  • Stories STR
  • Simon Kirchgeßner
  • 08/21